Tag der offenen Tür
Im Rahmen der Hamburger Hospizwoche öffneten wir auch in diesem Jahr wieder weit unsere Türen. Am 12. Oktober waren Interessierte eingeladen, unsere neuen Räumlichkeiten zu besichtigen und unser Team kennenzulernen. Das Echo war großartig! Etwa 50 Besucher*innen nutzten die Gelegenheit, sich bei Führungen durchs Haus, bei Vorträgen und im persönlichen Gespräch über unser Angebot zu informieren. Impressionen vom Tag haben wir für Sie in einer Bildergalerie zusammengestellt.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um im Hospiz aufgenommen zu werden? Darf das Haustier mit einziehen? Welche Ärzte betreuen die Hospizgäste? Wer macht hier das Essen? Wie gestaltet sich die Besetzung der Schichten? Kann ich mich schon anmelden für den Fall, dass ich irgendwann einmal krank werde? Wie kann ich spenden? Wie engagiere ich mich ehrenamtlich im Hospiz und welche Aufgaben habe ich dann?
Der Wissensdurst war groß bei den Besucher*innen zum Tag der offenen Tür. In stündlich stattfindenden Führungen mit bis zu zehn Personen erhielten sie Einblicke in unseren Herzsaal mit der gemütlichen Wohnküche, ein (derzeit unbewohntes) Gästezimmer, das geräumige Bad mit Wanne sowie den Gedenkraum. Dabei fielen auch die kleinen Details ins Auge, die unserem Hospiz eine gemütliche Atmosphäre verleihen; häufig bewundert wurden die liebevollen Blumenarrangements, die harmonische Farbgestaltung der Räume oder die einladende Architektur unseres Hauses.
Ebenfalls gut besucht waren die Vorträge zum Hospiz selbst, zum Ehrenamt, zur Musiktherapie sowie zur psychologischen Begleitung. Die Informationen von Elena Jannemann von den Johannitern und Stefanie Voigt, stellvertretende Hospizleitung, zum Ehrenamt verfingen bei einigen sofort: im Anschluss daran meldeten sich drei Personen, die jetzt ihre Qualifikation für die Begleitung der Hospizgäste absolvieren.
Über die psychologischen Aspekte in der Sterbebegleitung und bei der Unterstützung der Angehörigen informierte Psychotherapeutin Juliane Neumeier. Für die Vortragende bewegend und wertschätzend zugleich: im Publikum befand sich ein Hospizgast, den sie selbst betreute.
Erstmals musikalisch an diesem Tag wurde es beim Vortrag zur Musiktherapie in der Sterbebegleitung. Christoph Salje, Diplom-Musiktherapeut und Heilpraktiker für Psychotherapie, stellte verschiedene musikalische Angebote vor. Während sie Beispielen lauschten, schlossen viele Teilnehmer*innen ihre Augen und ließen die Klänge auf sich wirken. Beim anschließenden Austausch untereinander zeigte sich, wie unterschiedlich die Menschen Melodien oder Geräusche wahrnehmen und welche Gefühle sie auslösen.
Die Besucher*innen kamen aus den unterschiedlichsten Beweggründen: wegen der nachbarschaftlichen Nähe, aus Interesse am Ehrenamt, als Pflegekräfte aus anderen palliativen Einrichtungen, als erkrankte Person oder als Angehörige*r. Vom Laien bis zur Palliative Care Fachkraft war somit eine große Bandbreite vertreten.
Zwischen den Programmpunkten gab es immer wieder reichlich Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich am Kuchenbüffet zu bedienen, für das ehrenamtliche Mitarbeitende gespendet hatten und bereitwillig Auskunft gaben über ihre Aufgabenbereiche.
Mit einem stimmungsvollen Live-Konzert ließen wir unseren diesjährigen Tag der offenen Tür ausklingen. Die Musiker Jiaming Li am Klavier und Xuanchi Li am Kontrabass vom gemeinnützigen Verein Live Music Now spielten Werke von Sperger, Bottesini und Chopin. Zum Finale im Herzsaal vor einem Dutzend Zuhörer*innen stimmten sie ein zeitgenössisches Stück aus ihrer Heimat China an, in der die jungen Studenten pandemiebedingt zuletzt vor drei Jahren waren – ein berührender Moment für das Publikum und die Musiker.
Im kommenden Jahr planen wir erneut einen Tag der offenen Tür, Sie sind herzlich eingeladen!